Dienstag, 13. Januar 2009

Gesehen: "Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten"


Dieser Dokufilm von Wim Wenders lief am 7.1 spätabends auf ARTE im Rahmen des Themenschwerpunktes "Mode" .(Der TSP heißt anders, ich weiß leider nicht mehr genau wie, aber im Grunde gings darum *g*)
Ich war schwer beeindruckt, sowohl von Wenders als auch von Yamamoto.

Der Film ist in meinen Augen ein sehr eindrückliches Portrait eines Künstlers von einem Künstler.
Denn auch wenn Yamamoto einmal im Film so etwas sagt wie " Ich bin kein Desiger, ich bin Schneider" , ist im Laufe des Filmes sehr deutlich geworden, was den Unterschied macht von einem reinen Handwerker zu einem Künstler.

Ich denke, der Unterschied liegt in einem stark ausgeprägten Bild, einer Vision, die beim Tun verfolgt wird und die alles durchdringt wie ein Duft, der einen Raum erfüllt. Natürlich hat auch ein Handwerker eine Vorstellung von dem Ding dass er herstellt und vermutlich meist auch eine Art Ideal im Kopf dass er verfolgt, aber der Unterschied ist doch frappierend:
Sehr deutlich wird dies in einer Szene, in der Wenders kommentiert, dass Yamamoto sich ständig mit alten Photoportraits von Menschen umgibt. Und auch wenn Kleidung zu sehen ist auf den Bildern, geht es Yamamoto um die Gesicher dieser Menschen und die komplette Erscheinung und nicht in erster Linie um die Kleidung auf den Bildern.
Seine Inspiration ist für einen Außenstehenden nur schwer nachvollziebar, da sie seiner ureigensten Sicht der Welt entspringt. Ein Handwerker würde sich von den Bildern vielleicht in einer Weise inspirieren lassen, dass er bestimmte Schnitte oder Kleidungsarten übernimmt.

Das macht für mich den Unterschied aus, exemplarisch zusammengefasst.

Und obwohl der Stl den Yamamoto vertritt ziemlich konträr zu meinem eigenen steht - er verarbeitet fast nur schwarz, da ihn vor allem die Silhouette interessiert, und er findet Symmetrie hässlich- konnte ich aufgrund des Films die Vision hinter seinen Entwürfen erspüren, und diese kann ich achten, auch wenn sie nicht meinen Geschmack trifft.


In jedem Fall ein sehenswerter Film!

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